Ich sitze am Ostersonntag Morgen am Küchentisch und schreibe meine Morgengedanken.

„Der Herr ist auferstanden.“ „Er ist wahrhaftig auferstanden.“

So unwahrscheinlich das ist – für mich ist es Realität. Und: diese Realität ist fest mit einer anderen Realität verknüpft – der Realität des Frühlings. Auferstehung und Ostern sind fest miteinander verbunden. Ostern ist – anders als Weihnachten – nicht auf einen Tag festgeschrieben sondern:

Die Kirche hat im 4. Jahrhundert festgelegt, dass Ostern auf einen bestimmten Sonntag fällt, nämlich den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang.

aus dem Internet

Unsere Erfahrung lässt uns nicht daran zweifeln, dass auf den Winter der Frühling folgt. Trotzdem ist es für mich jedes Jahr ein Wunder. Ein Wunder, dass nicht selbstverständlich ist. Als erste Bäume blühen schon im Januar die Haselnuss und die Schwarzerle. Das nehme ich aber nur wahr, wenn ich genau hinschaue. Mein „ultimativer“ Frühlingsanzeiger ist der Mirabellenbaum im Hof. Und es gibt Morgen, die haben etwas Magisches: es dämmert und der Baum strahlt dermaßen, dass ich immer genau hinschauen muss – ist das nun frischer Schnee, der da glitzert oder sind es die weißen Blüten? Und das ist erst der Beginn.

So ist es für mich auch mit Ostern. Nach der dunkelsten Stunde am Karfreitag strahlt etwas in der Dämmerung des Ostersonntags. Und das ist nur der Beginn.

Das Licht ruft mir zu:

Vertraue dem Leben!

Das Leben ist stärker als der Tod!